Nach Regierungsbeben in Berlin: Kanzler Scholz sagt Besuch in Ingolstadt ab
Rücktritt von Verteidigungsministerin Lambrecht löst Schockwellen aus
Berlin - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat seinen geplanten Besuch in Ingolstadt am Donnerstag abgesagt. Grund ist der Rücktritt von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) am Montag. Lambrechts Rücktritt löste in der Bundesregierung ein politisches Erdbeben aus. Der Kanzler wollte eigentlich am Donnerstag nach Ingolstadt reisen, um dort das neue Großforschungsprojekt zum autonomen Fahren einzuweihen. Doch nun hat er seine Pläne kurzfristig geändert.
Lambrechts Nachfolger noch unklar
Wer Lambrechts Nachfolge antreten wird, ist noch unklar. Als mögliche Kandidaten gelten unter anderem Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD), Justizminister Marco Buschmann (FDP) und die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl (SPD). Lambrecht war seit Dezember 2021 Verteidigungsministerin. Ihre Amtszeit war von einer Reihe von Pannen und Fehltritten geprägt.
Lambrechts Rücktritt wirft Fragen auf
Lambrechts Rücktritt wirft eine Reihe von Fragen auf. So ist unklar, ob es sich um eine freiwillige Entscheidung handelte oder ob sie von Scholz zum Rücktritt gedrängt wurde. Außerdem ist unklar, welche Auswirkungen der Rücktritt auf die Ampel-Koalition haben wird. Die SPD ist mit Lambrechts Rücktritt geschwächt, während die FDP gestärkt aus der Krise hervorgehen könnte.
Scholz muss jetzt schnell handeln
Scholz steht nun unter Druck, schnell einen Nachfolger für Lambrecht zu finden. Er muss außerdem dafür sorgen, dass die Ampel-Koalition stabil bleibt. Sollte es ihm nicht gelingen, die Krise zu bewältigen, könnte dies das Ende seiner Regierung bedeuten.