Rüstungsboom schiebt Hensoldt weiter an – Anleger nur bedingt zufrieden
Hensoldt trotzt dem schwachen Gesamtmarkt und zählt sich zu den Profiteuren des Rüstungsbooms. Die Anleger sind aber nur bedingt zufrieden.
Der Rüstungskonzern Hensoldt hat im ersten Halbjahr 2023 seinen Umsatz und Gewinn kräftig gesteigert. Der Umsatz kletterte um 13 Prozent auf 417 Millionen Euro, das operative Ergebnis (EBIT) legte um 20 Prozent auf 55 Millionen Euro zu. Damit übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Analysten.
Der Rüstungsboom, der durch den Krieg in der Ukraine ausgelöst wurde, kommt Hensoldt zugute. Das Unternehmen profitiert von der gestiegenen Nachfrage nach seinen Produkten wie Radarsystemen und Drohnenabwehrsystemen.
Anleger nur bedingt zufrieden
Allerdings zeigten sich die Anleger nur bedingt zufrieden mit den Zahlen. Die Hensoldt-Aktie fiel am Donnerstag im Xetra-Handel zeitweise um mehr als 4 Prozent auf 26,50 Euro. Analysten bemängelten vor allem, dass der Gewinnrückgang im zweiten Quartal die Wachstumsstory trübt.
Im zweiten Quartal stagnierte der Umsatz bei 210 Millionen Euro, das EBIT sank um 10 Prozent auf 25 Millionen Euro. Als Grund nannte Hensoldt die anhaltenden Lieferkettenprobleme und den hohen Kostendruck.
Ausblick
Für das Gesamtjahr 2023 rechnet Hensoldt weiterhin mit einem starken Wachstum. Der Umsatz soll auf über 850 Millionen Euro steigen, das EBIT soll bei über 110 Millionen Euro liegen.
Allerdings sieht das Unternehmen auch Risiken für seine Prognose. So könnte sich der Krieg in der Ukraine weiter verschärfen und zu einer Rezession führen.