Gedenktag: Martin und die Gans auf dem Teller
Gansessen am Martinstag: Eine Tradition mit Geschichte
Der Brauch des Gansessens am 11. November geht auf eine Legende aus dem Leben des heiligen Martin von Tours zurück.
Der Legende nach soll Martin, der im 4. Jahrhundert n. Chr. lebte, aus Bescheidenheit ein Bischofsamt abgelehnt haben und sich stattdessen in einer Gänseherde versteckt haben. Doch das Geschnatter der Gänse verriet seinen Aufenthaltsort, sodass er doch zum Bischof geweiht wurde.
Aus Dankbarkeit für die Warnung der Gänse soll Martin verfügt haben, dass am Tag seiner Beisetzung, dem 11. November, immer eine Gans gegessen werden sollte.
Seitdem ist das Gansessen am Martinstag in vielen Teilen Europas eine beliebte Tradition geworden.
Regionale Variationen des Gansessens
In Deutschland ist das Gansessen am Martinstag besonders verbreitet.
Hier wird die Gans traditionell mit Rotkohl und Kartoffelklößen serviert.
In anderen Regionen Europas gibt es jedoch auch andere Variationen des Gansessens. So wird die Gans in Österreich beispielsweise oft mit Knödeln und Sauerkraut serviert, während sie in Frankreich mit Kastanien und Äpfeln gefüllt wird.
Die Gans als Symbol der Fruchtbarkeit
Die Gans ist nicht nur ein beliebtes Festtagsessen, sondern auch ein Symbol der Fruchtbarkeit.
In vielen Kulturen wird sie mit dem Beginn des neuen Jahres und dem Erwachen der Natur in Verbindung gebracht. So glaubte man früher, dass das Essen einer Gans am Martinstag die Fruchtbarkeit im kommenden Jahr fördern sollte.
Auch heute noch ist die Gans ein beliebtes Motiv in der Volkskunst und wird oft als Glücksbringer verschenkt.