Der Kampf, worum auch immer, ist zu Ende: Autor Jürgen Becker ist tot
Ein Nachruf auf den großen deutschen Schriftsteller
Von Hans-Jürgen Balmes
Jürgen Becker, einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Gegenwart, ist am 14. Juni 2023 im Alter von 88 Jahren gestorben. Er hinterlässt ein umfangreiches literarisches Werk, das in 30 Sprachen übersetzt wurde und zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhielt, darunter den Kleist-Preis, den Georg-Büchner-Preis und den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
Becker wurde 1935 in Köln geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Nach dem Abitur arbeitete er zunächst als Journalist, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Sein Debütroman "Felder" erschien 1964 und machte ihn über Nacht bekannt. In seinen Romanen, Erzählungen und Essays beschäftigte sich Becker mit den großen Themen des menschlichen Daseins: Liebe, Tod, Einsamkeit, Gewalt und das Scheitern an den eigenen Idealen.
Beckers Sprache ist prägnant, lakonisch und von einer seltenen Klarheit. Er scheute sich nicht, die dunklen Seiten der menschlichen Natur zu beleuchten, tat dies jedoch immer mit einem tiefen Verständnis für die Menschen und ihre Beweggründe. Seine Figuren sind oft Außenseiter, die sich gegen die Normen und Konventionen der Gesellschaft auflehnen und an den Widersprüchen ihrer Zeit zerbrechen.
Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit war Becker auch ein engagierter politischer Intellektueller. Er setzte sich für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Verständigung zwischen den Völkern ein und kritisierte scharf die kapitalistische Gesellschaft und ihre Auswüchse.
Mit dem Tod von Jürgen Becker verliert die deutschsprachige Literatur einen ihrer bedeutendsten Vertreter. Er war ein großer Schriftsteller, der uns mit seinem Werk zum Nachdenken über uns selbst und die Welt, in der wir leben, angeregt hat. Sein Werk wird uns noch lange begleiten und inspirieren.